Workation, Topsharing, Homeoffice: Am Change-als-Chance-Anlass wurde über die neuen Ansprüche, die vor allem Junge an den Arbeitsplatz stellen, diskutiert. Fazit: Führen wird in Zukunft noch schwieriger.
Fotos by Nathalie von Harscher Fotografie
Mit zwei Bildern machte Moderator und Key note-Speaker Patrick Mollet gleich klar, um was es geht: Das eine zeigte ein Ruderboot mit disziplinierten Ruderern drauf. Das andere ein River Rafting-Schlauchboot, auf welchem wild durcheinander gepaddelt wurde. Letztes symbolisierte die heutige Arbeitswelt: unberechenbar, unruhig.
Mollet, der sich seit 15 Jahren mit den Veränderungen in der Arbeitswelt beschäftigt, brachte die Ausgangslage nüchtern auf den Punkt: “Wir sind in einem Arbeitnehmermarkt”. Das heisst, qualfizierte Jobsuchende können sich ihre Stellen aussuchen und entsprechende Forderungen stellen. Vor allem die jungen Generationen Y und Z tun dies auch selbstbewusst.
Führungskräfte sind nicht mehr die unangetasteten Helden
Was heisst dies für die Firmen? Sandra Forster, Chief Human Resources Officer V-Zug, Mathias Dick, todai gmbh und Prof.Dr. Dörte Resch, Fachhochschule Nordwestschweiz, waren sich einig: Für die Führungskräfte wird es in der neuen Arbeitswelt noch anspruchsvoller, und diejenigen, die in der Vorgesetztenfunktion vor vor allem Privilegien sahen, werden umdenken müssen. “Muss ich als Führungskraft Superheld sein?”, fragte Resch ironisch in die Runde. In den Augen der jungen Generationen sind sie eben nicht mehr die Helden von einst, sondern stehen kritisch im Fokus. “Ja, supermühsam diese Generation Z”, brauchte Mollet auf den Punkt, was viele denken.
Sandra Forster plädierte für mehr Toleranz, wenn etwas schief geht auf dem Weg zu neuen Zusammenarbeitsformen: “Wenn man agiles Lernen von Mitarbeitenden fordert, gehört auch eine Fehlerkultur dazu”. Unternehmer und Coach Mathias Dick wiederum wünscht sich einen weniger prozessorientierten Managementansatz beim Führen.