Pi: Ein Hochhaus, das für Zug Zeichen setzt

von | 22. Januar 2025 | Abstimmungen & Kampagnen, Standort Zug

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An der Baarerstrasse in Zug ist mit dem Projekt Pi der Tech Cluster Zug AG ein Hochhaus in Holzbauweise geplant, das preisgünstigen Wohnungsbau und nachhaltige Bauweise verbindet. Zahlreiche Innovationen machen das Gebäude zu einem Pionierbau. 

Christina, Annen, Sie sind CEO der Tech Cluster AG, worum geht es beim Projekt Pi?

Pi ist ein Wohnhochhaus in Holzbauweise. Es versucht Antworten auf aktuelle Herausforderungen der Zukunft des Bauens und des Lebens in der Stadt zu geben.

Was sind diese Herausforderungen?

Wir können nicht weiter Bauland einzonen und bebauen. Der Klimawandel verlangt nach Antworten beim Bau und Betrieb von Gebäuden. Und wir müssen für das Zusammenleben in der Stadt neue Lösungen finden. Denn einerseits finden Menschen, vor allem Junge, welche zum ersten Mal eine Wohnung beziehen, keinen Wohnraum mehr. Andererseits müssen wir neue Qualitäten des Zusammenlebens in der Stadt schaffen.

Der Reihe nach: Braucht es Hochhäuser für die Verdichtung?

Ein Hochhaus ist für die Verdichtung eine mögliche Antwort und für das Gelände beim GIBZ die richtige Antwort. Das legen nicht nur Bauordnung und Hochhausreglement sowie verschiedene Testplanungen fest. Zug wächst seit über 100 Jahren im Norden. Hier wurde stets die Zukunft gebaut, sei es mit der ersten Autogarage zwischen Zürich und Luzern, der ersten Kirche des neuen Bauens in Zug oder dem ersten Hochhaus in Zug. Wo sonst als an einer so zentralen Lage soll Zug weiterwachsen, in die Höhe wachsen? Und das Bauen in die Höhe ist ein weiterer Gewinn für die Stadt, weil, wie Pierre de Meuron sagt: «Gleiche Ausnutzung, verteilt auf mehr Höhe, ergibt mehr Grünräume.»

Was ist der Beitrag des Baus zur Nachhaltigkeit?

Pi ist das erste Hochhaus der Schweiz mit einem reinen Holztragwerk. Eine besondere Innovation ist die Konstruktion der Holzverbundflachdecke, die zusammen mit der ETH entwickelt wurde. Sie ist in Tragfähigkeit, Schallschutz und Konstruktionsstärke mit einer herkömmlichen Stahlbetondecke vergleichbar, aber bis zu einem Drittel leichter. Dadurch verringert sich der Materialbedarf sowie der Aufwand für Fundation, Transport und Montage.

Wieso ein Holzhochhaus. Weil es gerade in ist?

Pi ist Teil des Tech Cluster, einem Generationenprojekt. Hier zählen nicht aktuelle Trends, sondern möglichst werthaltige, langlebige Bauten. Beton hat eine schlechte Umweltbilanz. Holz ist nachwachsend, regional verfügbar und bindet zudem CO2. Mit dem Einsatz von Holz können wir massiv Beton einsparen.

Welche anderen Beiträge zur Nachhaltigkeit leistet Pi noch?

Nachhaltigkeit hat auch eine gesellschaftliche Dimension. So wie sich einst die Fabrikbesitzer um Wohnraum für ihre Mitarbeitenden sorgten, steht hinter Pi ein unternehmerisches Bekenntnis: Pi soll den innovativen Charakter des Tech Cluster Zug widerspiegeln und preisgünstigen Wohnraum für viele bieten. Darum war Pi von Anfang an nicht auf Rendite getrimmt. Mit dem Projekt Pi werden im Zentrum von Zug über 180 attraktive Wohnungen zur Miete frei, die dringend benötigt werden. 70% dieser Wohnung werden preisgünstig angeboten gemäss kantonaler Verordnung.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit für Pi und den Tech Cluster Zug?

Ich darf an einem der spannendsten Projekte der Schweiz mit einer grossen industriellen Tradition mitarbeiten. Für einmal zieht die Industrie nicht aus der Stadt. Sie bleibt vor Ort. Und wir ziehen mit der Ansiedlung der Produktion von SHL Medical auch neue industrielle Arbeitsplätze an. Diese Vision und die angestrebten Qualitäten faszinieren mich.

«Wo sonst als an einer so zentralen Lage soll Zug weiterwachsen?», Christina Annen, CEO Tech Cluster Zug AG.
Christina Annen ist diplomierte Bauingenieurin ETH und besitzt ein MAS in Management, Technology & Economy der ETH. In ihrer bisherigen Karriere hat sie Erfahrung in Planung, Strategieberatung, Immobilienmanagement sowie Bauherrentreuhand erworben. Seit Mai 2023 ist Christina Annen CEO der Tech Cluster Zug AG.

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