Der Finanzmonitor Zentralschweiz zeichnet ein Bild der Situation von Zentralschweizer Unternehmen aus Sicht der Finanzchefs. Neu ist auch der Kanton Zug prominent vertreten. Erste Einblicke in die Umfrage.
Der Finanzmonitor ist eine gemeinsame Initiative der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ und des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ an der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Unterstützt wird die Initiative durch die Luzerner Kantonalbank und neu auch von der Zuger Wirtschaftskammer, ist der Kanton Zug doch ein wirtschaftliches Schwergewicht in der Zentralschweiz.
Die nicht repräsentative, aber aufgrund der Zielgruppengenauigkeit aussagekräftige Umfrage ist abgeschlossen – nächste Woche werden in Luzern die Resultate präsentiert. Was aus der Umfrage, in der 20,2 Prozent der Antworten aus dem Kanton Zug stammen, hervorgeht: Die Zentralschweizer Finanzchefs sind grundsätzlich optimistisch; diejenigen aus Zug noch einen Tick mehr. Während in der Zentralschweiz immerhin noch 3 Prozent ihre wirtschaftliche Lage als schlecht bezeichnen, fehlen solche kritischen Einschätzungen bei Zug gänzlich (siehe Grafik).
Fachkräftemangel als Topthema
Die befragten Unternehmen werden im Finanzmonitor auch nach den grössten unternehmerischen Herausforderungen für die kommenden drei Jahre gefragt. 224 Finanzchefs beantworteten die Frage. Das mit Abstand am meisten benannte Thema war der Fachkräftemangel. Das Thema war schon im Vorjahr ganz oben. Die Zahl der Nennungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr aber deutlich erhöht. Ebenfalls eine höhere Gewichtung in den Nennungen haben Beschaffungsprobleme und Inflation bzw. Preis- und Kostendruck bekommen.
Erstaunlich und auch widersprüchlich sind die Antworten betreffs des zentralen Themas Nachhaltigkeit ESG. Auf die Frage, für wie relevant die Stakeholder des Unternehmens die ESG-Kriterien halten, antworteten in Zug 36 Prozent der Unternehmen mit «nicht relevant». Gleichzeitig wird gesagt, dass 36 Prozent der Kunden das Thema bei Kaufentscheidungen beeinflusst. Das insinuiert, dass die Meinungen zum Thema ESG noch nicht ganz gemacht sind.
Zuger Unternehmen beklagen hohe Kosten für privaten Wohnraum
Schliesslich wurden die teilnehmenden Finanzchefs auch nach ihren Wünschen an die Politik gefragt. Hier unterscheidet sich Zug auch vom Rest der Zentralschweiz. Bei den Nennungen aus dem Kanton Zug haben die Antworten, die sich eine Kontinuität wünschen die grösste Häufigkeit. 26 % begrüssen Stabilität der Bedingungen und der Politik im Kanton Zug. Dies spricht für eine ausserordentlich hohe Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen im Kanton Zug. 10 % hätten gerne einen Abbau der Bürokratie. Investitionen hingegen wünschen sich Zuger Finanzchefs in den Bereich Bildung und Bau. Auffällig ist, dass 8 % der Unternehmen über zu hohe Kosten für den privaten Wohnraum klagen, was ihnen Nachteile bei der Rekrutierung von dringend benötigten Fachkräften bringt.
Häufigste Nennungen im Kanton Zug.
Quelle Diagramme: Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ, HSLU, Finanzmonitor 2023