«Zug muss mehr bieten als Chriesiblüeten und Sonnenuntergänge»

von | 21. März 2023 | Standort Zug, Zuger Wirtschaftskammer

Dominic Keller, der neue CEO von Zug Tourismus, wünscht sich eine Kongressinfrastruktur und will Businessgäste vermehrt zu einem Wochenendaufenthalt in Zug motivieren.

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Das Motto auf seinem LinkedIn-Profil passt schon mal: «Fill your life with experiences, not things» steht bei Dominic Keller. Erfahrungen wird er als neuer CEO von Zug Tourismus täglich verkaufen können. Und Erfahrung bringt er auch selber mit für den Posten: Der zweifache Familienvater ist ein Vollbluttouristiker mit Stationen bei Luzern Tourismus, Weggis Vitznau Rigi Tourismus  (wo er Direktor war) und zuletzt bei Schweiz Tourismus in Zürich.

Von der mächtigen landesweiten Marketingorgansation nach Zug zu wechseln ist etwa so wie wenn man von einem Car auf ein Moped umsteigen würde. Doch das schreckte Dominic Keller, der seit über 11 Jahren mitten in der Stadt Zug wohnt, nicht ab. Er spricht gerne von einer «Herzensangelegenheit», wenn man ihn auf seine Motivation, bei Zug Tourismus einzusteigen, anspricht. Und er macht keinen Hehl daraus, dass der flotte Wechsel von seiner Vorgängerin Renya Heinrich, die den Verein nach nur knapp 2,5 Jahren wieder verlassen hat, zu ihm Fragen aufwirft. «Es ist in den letzten Jahren zu einigen Wechseln in unserer Organisation gekommen. Ich sehe es deshalb auch als meine Aufgabe an, wieder Vertrauen herzustellen und Kontinuität aufzubauen», so der 46-jährige Keller.

Mehr Betten gewünscht

Vertrauen wird er tatsächlich brauchen, wenn er seine Pläne umsetzen will. Die Strategie von Zug Tourismus wurde 2021 neu aufgesetzt, jetzt ist sie in der Umsetzung. Dabei will man auf einen nachhaltigen Qualitätstourismus setzen und vermehrt Gäste an den Wochenenden nach Zug locken. Die Wirtschaft mit ihren vielen Businessgästen spielt dabei eine wichtige Rolle. «Wir wollen, dass diese nach einem geschäftlichen Aufenthalt mit der Familie auch noch Freizeit in Zug verbringen». Ebenso strebt Zug Tourismus vermehrt direkte Leistungsvereinbarungen mit Unternehmen an.

Aber auch das in Zug omnipräsente Thema Wirtschaft selbst soll besser vermarktet werden – etwa mit dem Crypto Valley. Noch fehlen aber die entsprechenden Angebote und eine optisch wirksame Umsetzung solcher Ideen. «Die Touristen stellen sich unter Crypto Valley natürlich etwas anderes vor als ein paar unspektakuläre Bürogebäude», sagt Keller. Also müsse man sich überlegen, wie man dieses Thema touristisch attraktiv rüberbringen könne. Damit will man auch das touristische Image von Zug in die Moderne katapultieren. «Zug muss mehr bieten als Chriesiblüeten und Sonnenuntergänge», meint der Cheftouristiker.

Um das Potenzial zu nützen, ist seiner Meinung nach auch ein Ausbau der touristischen Infrastruktur nötig. Ganz oben auf dem Wunschzettel steht ein Kongresszentrum. Und 300-400 weitere Hotelbetten. Heute sind es bei 17 Hotels im Kanton 1900 Betten.

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